Hawaii2010_12
14.8.2010 Lavatour mit Chris
Update 2013: Achtung: Die Lavatour mit Chris kann leider nicht mehr empfohlen werden. Für Alternativen siehe: Angies Hawaii Forum
Diese Nacht müssen wir mit wenig Schlaf auskommen, denn der Wecker geht um 2.15 Uhr! Wir haben nur eine halbe Stunde Zeit uns fertig zu machen. Zum Glück haben wir gestern abend bereits gepackt.
Mein Liebster macht sich noch schnell einen Kaffee mit der im Zimmer vorhandenen Kaffeemaschine, dann fahren wir kurz vor 3 Uhr im Stockdunkeln los.
Es hat fast keinen Verkehr und wir kommen gut voran.
Laut dem Telefonat mit Chris gestern müssen wir um 3.45 Uhr in Kalapana bei der Painted Church sein. Wir finden sie zum Glück in der Nähe des Milemarker 20 (auf der anderen Strassenseite!) ohne Probleme, da sie beleuchtet ist.
Es ist bereits ein anderes deutsches Pärchen da. Wir erfahren aber bald, dass nur die Frau mitkommen wird, da ihr Mann Herzprobleme hat.
Dann fährt ein gelber Jeep vor und wer kommt denn da? Es sind Angie, die Hawaii-Expertin aus dem usa-reise.de-Forum und ihr Mann Michael. Was für eine schöne Überraschung!
Schliesslich taucht auch Chris auf, ein paar jüngere Amerikaner im Schlepptau. Anscheinend Kollegen von ihm. Chris wirkt noch etwas verschlafen und plaudert noch ein bisschen. Aber ich bin ja so was von gespannt! Wann geht es endlich los???
Die Deutsche und wir können im Auto von Chris mitfahren bis kurz vor die Absperrung. Hier erklärt Chris noch dies und das und verteilt Stöcke und Stirnlampen. Wir haben aber unsere Eigenen dabei.
Dann endlich geht es los!
Zuerst etwas der Strasse entlang und dann über Lava. Chris schlägt ein moderates Tempo an. Er rät uns möglichst nah hinter ihm zu gehen. Leider funktioniert das in der Gruppe nicht immer.
Nach einer Weile sehen wir es dann tatsächlich leuchten und wir stehen vor der Lava! Einfach genial!!!!
Was für ein Anblick!
Wir sind nur ein paar Meter von der fliessenden Lava entfernt. Und wie sie im Dunkeln leuchtet und knistert...!
Um scharfe Fotos zu schiessen ist übrigens ein Stativ in der Dunkelheit zwingend, alles andere ist Glückssache!
Immer wieder öffnet sich irgendwo eine Spalte in der Kruste und gelb-orangene Lava fliesst heraus.

Dies ist unglaublich faszinierend!

Die Kameras laufen heiss.

Auch sonst spürt man die Wärme gut. Wir haben viel zu warme Kleider mitgenommen.
Vor Aufregung merken wir gar nicht wie die Zeit verrinnt, denn schon beginnt es zu dämmern.
Das Wetter macht zum Glück auch mit. Hatte es zu Beginn ganz leicht getröpfelt, ist es nun trocken und wir können es richtig geniessen.
Angie schiesst noch ein Foto von uns beiden hinter der Lava.
Zudem darf ich sogar ihr kurzes Video hier verlinken.

Windows Media File

Vielen Dank, Angie!

Wir erkundigen uns bei Chris ob es dort ungefährlich ist. Das ist es, aber es ist dort oben auch unglaublich heiss, weil der Wind genau in diese Richtung bläst (darum rennen wir im Video auch weg wie die wilden Hühner). Chris hingegen scheint sich gerne braten zu lassen;-).
Dies ist übrigens Angie, deren Lava-Begeisterung wir ab heute definitiv teilen!
Sie hat mir das Bild zur Verfügung gestellt. Danke Angie, dass ich dem Namen in meinem Reisebericht ein Gesicht geben darf.
Man kann der Lava übrigens mit dem Stock auch etwas nachhelfen...;-)
Das Schöne war auch, dass Chris uns richtig viel Zeit lässt um das ganze Spektakel zu geniessen, uns aber auch immer darauf hinweist, wo man hinstehen kann und wo besser nicht;-).
Hier noch ein paar weitere Lavabilder und in der Mitte die wichtigsten Infos zur Lava-Tour:
Hier die Homepage von Chris (mit Kontaktdaten): http://bigislandoutfitters.com
Kostenpunkt: 150$ pro Person, Dauer: in unserem Fall gut und gerne 5 Stunden.

Mitnehmen:

genug zu Trinken (unsere 2 1/2l für uns beide waren etwas knapp bemessen, denn nach Sonnenaufgang kanns richtig warm auf der Lava werden -> kein Schatten!), Sonnencreme und Sonnenhut, feste Schuhe mit guten Sohlen (die evt. nachher nicht mehr so wie vorher aussehen;-), Regenschutz (haben wir nicht gebraucht, ist aber Glückssache), nicht zu warme Kleidung (zuerst ist's nur von unten warm, dann auch noch von oben), Ersatzbatterien bzw. voller Aku und vieeele Speicherkarten, Stativ.

Chris ist übrigens nicht nur ein guter Führer, sondern er weiss auch einiges über die Landschaft hier zu erzählen, da bereits seine Vorfahren hier gewohnt haben.
Hier zeigt er uns eben, wo in der Ferne unter der Lava seine Grosseltern begraben sind. Wer hier lebt, muss mit stetiger Veränderung zurecht kommen. Man ist der Willkür der Lava ständig ausgesetzt.
Chris schlägt vor noch runter zum Meer zu gehen. Auch wenn wir uns nur schwer von der glühenden Lava losreissen können, sind wir natürlich auch darauf gespannt.
Auf dem Weg dahin sehen wir wunderschöne Stricklava. Was die Natur nur für Formen erschaffen kann!
Chris läuft mit uns so weit zum Strand hinunter, wie es noch ungefährlich ist. Hier machen wir eine Pause auf einem (noch;-) grünen Fleckchen Land.
Er zeigt uns eine Stelle, wo vor einem Jahr noch ein schwarzer Strand war und jetzt hat die Lava hier neues Land erschaffen.
Nun sind wir relativ nahe an dem Ort, wo sich momentan die Lava ins Meer ergiesst.
Dies erzeugt eine gewaltige Dampfwolke.
Chris schimpft über die Bootsführer, welche mit den Touristen direkt in die Schwefelwolke hineinfahren, was sehr gefährlich sein kann.
Jetzt schwirren auch viele Helikopter über unsere Köpfe. So einen Helikopter-Flug wollen wir ganz sicher auch einmal noch machen. Die Perspektive von oben muss nochmals eine ganz andere sein.
Schliesslich machen wir uns zügig auf den Rückweg. Mittlerweile ist es richtig heiss (nicht nur von unten;-).
An einer Stelle sagte uns Chris, er möge diese Stelle nicht (was wohl heisst, dass es hier nicht ungefährlich ist) und wir sollen bitte nah aufschliessen und uns etwas beeilen. Und tatsächlich: An dieser Stelle merkten wir deutlich von unten die Hitze! Ich muss zugeben, das gab einen kleinen Adrenalinschub...;-)
Dieses Schild wurde wahrscheinlich schon x-Mal fotografiert.Wir fanden es trotzdem witzig...
Hier noch ein Bild wie die Strasse im August 2010 in Kalapana ausgesehen hat. Mittlerweile sieht es dort schon wieder ganz anders aus!... Der Lavafluss hat die Strasse erneut erreicht.
Unglaublich, aber es hat hier sogar Häuser stehen! Um hier zu wohnen muss man wohl etwas schräg sein (einer läuft hier tatsächlich mit rosaroten langen Strümpfen rum;-).
Wir lassen uns dann zurück zur Painted Church fahren, wo uns der Mann der Deutschen schon etwas beunruhigt begrüsst, da wir so lange unterwegs waren.

Unser Fazit: Ja, Lava ist unberechenbar und ich denke, das muss man sich auf dieser Tour bewusst sein. Aber wir fühlten uns bei Chris jederzeit in guten Händen und können die Tour nur weiterempfehlen. Es ist ein einmaliges Erlebnis und mir wäre kein anderer Ort auf der Welt bekannt, wo man (mit kalkulierbarem Risiko) so nahe an fliessende Lava rankommt! Die 150$ pro Person waren es allemal wert!

Wir haben auch noch ein kleines Video unserer Tour gedreht:

Video Lava Tour August 2010

Wir verabschieden uns von Angie und ihrem Mann. So schön, dass wir dieses Highlight zusammen mit ihnen erleben durften!
Nun sind wir hungrig und müde und fahren zurück zum Hilo Hawaiian Hotel. Mein Liebster holt sich noch etwas beim KFC, dann hauen wir uns im Hotelzimmer für ca. 3 Stunden aufs Ohr.
Danach fühlen wir uns fit für neue Taten und wollen Schnorcheln gehen. Schnorchel, Maske und Flossen mieten wir in einem Shop in Hilo nahe dem Café Pesto.

Wir lassen alle Wertsachen (auch die Kamera!) im Hotel und fahren über die 11 auf die 130, dann nehmen wir die 132 Richtung Kapoho. Dies ist übrigens eine sehr hübsche Strecke zum Strand runter. Wenn die Strasse zu Ende ist, biegt man kurz rechts auf die 137 und schon bald muss man links auf die Kapoho Kai Road einbiegen. Die fährt man bis zu deren Ende (es macht einige Kürvchen) und dann ist linkerhand der unbefestigte Parkplatz der

Kapoho Tide Pools.

Zum Schnorcheln noch ein echter Geheimtipp!

Die Fotos von den Fischen sind nicht von mir, sondern aus dem Internet mit freier Lizenz zur Verfügung gestellt, damit der Bericht nicht allzu trocken wird.
Wir ziehen die Lycras an und unsere Badeschuhe und klettern dann über scharfe Lavafelsen zu den Pools.
Die Unterwasserwelt ist hier einfach grossartig!

Fast wie schwimmen in einem Aquarium! Vor allem die Korallen sind hier noch wirklich farbig, traumhaft!

Zudem ist es hier ja nicht sandig, somit ist das Wasser absolut klar!

Unten links der Staatsfisch Hawaii's namens Humuhumunukunukuapua‘a :-)))
Beim Rein- und Raussteigen aus den Pools muss man einfach ein wenig vorsichtig sein, denn aussen sind die Felsen zum Teil scharf und unter Wasser rutschig.
Nach ca. 1h Schnorcheln frieren wir dann trotz Lycra und müssen leider abbrechen. Die Zeit ist aber wie im Fluge vergangen.

Wir fahren zurück ins Hotel und gehen anschliessend nochmals im Café Pesto essen, wo sich mein Liebster passend zu heute morgen noch einen Schoko-Vulkan zum Dessert gönnt.

Danach sind wir nach diesem Tag der Superlativen einfach nur noch müde und träumen von glühender Lava und Schwärmen von Fischen!
Tipps des Tages
  • Falls Lava oberirdisch fliesst (und das kann sich von Tag zu Tag ändern!), ist die Lavatour mit Chris ein wirklich einmaliges Erlebnis! Alle wichtigen Infos dazu findet ihr oben im Reisebericht.
  • Wer fotografieren will, sollte ein Stativ mitnehmen (das eine Füsschen des Stativs ist seither leicht angeschmolzen;-).
  • Die Kapoho Tide Pools im Puna District sind in Sachen Schnorcheln meiner Meinung nach das Beste was wir auf Hawaii je gesehen haben (aber nicht weiterverraten;-)! Unbedingt Badeschuhe und gegen die Kälte Lycras mitnehmen, denn man will fast nicht mehr raus!
Wasserfälle und eine Schraube als Spielverderber gibts HIER
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