Hawaii2010_4
9.8.2010 Haleakala
Mein Liebster kann diese Nacht schon recht gut durchschlafen. Ich bin um Mitternacht schon wieder wach. Trotzdem bleibe ich bis 2 Uhr liegen. Dann ist nämlich sowieso Aufstehen angesagt;-)! Kein Problem mit Jet Lag. Wir verzehren zuerst noch die restlichen Pancakes von gestern Morgen.

Dann packen wir alles zusammen was wir brauchen werden: Warme Kleider in Schichten, Kappe, Handschuhe, Stirnlampe, Kameras + Stativ sowie die gestern abend noch im 808 Deli gleich um die Ecke gekauften Sandwiches und Getränke.

Kurz nach 3 Uhr fahren wir dann im Dunkeln los. Es sind 3055 Höhenmeter zu überwinden, zuerst wieder Richtung Kahului und dann sehen wir die Lichter der Autos sich den Hang hinaufschlängeln.

Am Parkeingang zahlen wir die 10$ Eintritt und erhalten eine Broschüre. Gleich danach beim Visitor Center halten wir kurz und ziehen uns warm an.
Wir fahren zum Sonnenaufgang auf den

Haleakala.

Der Weg vom Eingang bis zum Aussichtspunkt oben zieht sich dann nochmals, ich schätze mind. eine halbe Stunde Fahrt. Zum Glück sind wir früh genug gestartet.
Oben angekommen finden wir noch locker einen Parkplatz.

Wir beschliessen den kurzen Pa Ka'oao Trail, auch White Hill Trail genannt, auf den Hügel gleich neben der Aussichtsplattform zu laufen, in der Hoffnung den Menschenmassen etwas auszuweichen.

Dafür haben wir die Stirnlampen mitgenommen, denn über Geröll geht es kurz steil bergauf. Nach 5-10 Min. sind wir oben. Es ist erst einer da und wir können uns einen guten Beobachtungspunkt für uns und das Stativ aussuchen.

Es stellt sich dann aber bald heraus, dass der White Hill doch nicht mehr so ein Geheimtipp ist, denn nach einer guten halben Stunde sah es hier dann schon so aus...
Aber immer noch besser als auf der offiziellen Aussichtsplattform rechts im Bild.
So erleben wir halt dann in der Gruppe (es wissen sich zum Glück alle der Stimmung entsprechend ehrfürchtig zu verhalten;-) einen kalten, aber wunderschönen Sonnenaufgang auf dem Haleakala, deutsch übersetzt "Haus der Sonne".
Besonders schön wirkt jetzt auch das Nebelmeer über dem Meer und die fantastischen Färbungen des Kraterrandes.
Eine ganz herrliche Aussicht von hier oben, bei diesem Licht!
Und hier noch der Beweis, dass es wirklich kalt war;-). Sogar mein Liebster hat eine Kappe angezogen...
Die Wetterverhältnisse sind wirklich hervorragend, denn wir sehen in der Ferne sogar den Mauna Kea der Nachbarinsel Big Island.

Diesen werden wir in ein paar Tagen erklimmen. Werden wir von dort dann auch auf den Haleakala blicken können?

Jetzt im Tageslicht erkennt man die Ausmasse des riesigen schlafenden Vulkans, zuletzt übrigens 1790 ausgebrochen.
Leider haben wir nun Gegenlicht in den Krater hinein. Aber schliesslich hat ja hier der Halbgott Maui der Sage nach die Sonne eingefangen, also wir wollen uns somit nicht beklagen...;-).
Rechts noch ein Bild des White Hill, von dem aus wir den Sonnenaufgang genossen haben.
Sobald das Sonnenaufgangs-Spektakel vorbei ist, sind schon die meisten Leute wieder weg.

Wir jedoch essen erstmal in aller Ruhe unsere Sandwiches.

Kaum ist die Sonne aufgegangen wird es auch schon deutlich wärmer.
Da wir schon mal hier sind und das Wetter ja wirklich herrlich mitspielt, beschliessen wir ein Stück des

Sliding Sands Trail

zu laufen.

Dieser Trail führt mitten in den Krater hinein.
Der Trail heisst nicht umsonst so, denn man läuft fast nur auf losem Lavasand.
Im Bild rechts sieht man gut den geraden Verlauf des Weges am Kraterrand entlang stetig hinab.
Bei jedem Tritt wirbeln wir eine Menge roten Staub auf und schon bald sind unsere Schuhe und Hosenränder rot.
Hier noch eine kleine Videosequenz dazu:

Windows Media File

Der Krater erinnert zwar an eine Mondlandschaft, aber hat doch seinen urtümlichen Reiz,

einerseits durch seine gewaltige Grösse...

andererseits durch die herrliche, schillernde Färbung der Gesteine!
Ich habe natürlich wiedermal eine Unmenge an Fotos geschossen, hier nur eine winzig kleine Auswahl davon. Hach...
Wahrscheinlich wäre das Licht zum Fotografieren (vor allem in den Krater hinein) am Nachmittag etwas besser.
Ich möchte noch weiter laufen, aber mein Liebster warnt vor dem Aufstieg und er sollte recht behalten. Der Abstieg geht natürlich sehr zügig voran, aber der Aufstieg in dieser Höhe hat es echt in sich.

Zum Glück ist es noch nicht so heiss. Wir trinken trotzdem sehr viel (Achtung: Alles selber mitnehmen, hier oben gibts nix!)

Das tolle Panorama bietet jedoch auch beim Aufstieg immer wieder eine gute Ausrede um eine kurze Verschnaufpause zu machen;-)...
Schliesslich kommen wir wieder oben an, mit tollen Bildern im Kopf und in der Kamera, aber doch auch dem Gedanken, das nächste Mal möglichst doch noch etwas weiter zu laufen.
Danach fahren wir noch auf die absolute Spitze des Haleakala, dem

Pu'u 'ula'ula oder Red Hill.

Wir sind nun auf einer Höhe von rund 10'000 feet und es ist sehr windig.

Die Sicht von hier oben auf die wolkenverhangenen West Maui Mountains und die Gipfel der Nachbarinsel ist sehr schön.
Ganz besonders freue ich mich, als ich auf dem Parkplatz des Red Hill diese besondere Pflanze entdecke. Es ist eine

Silversword

oder wie die Hawaiianer so wunderhübsch sagen, eine

'Ahinahina.

Diese endemische Pflanze ist ein wahrer Überlebenskünstler.
Sie wächst nur in dieser Höhe und kann bis zu 50 Jahre alt werden.
Sie blüht aber nur einmal in ihrem Leben, dann stirbt sie ab.

Links im Bild ist ein solches Exemplar zu sehen. Die Blüte kann bis 6 feet hoch werden und bis zu 600 Blüten tragen. Ein weiteres kleines Wunder der Natur...

Schliesslich machen wir uns langsam auf den Rückweg.
Rechts wieder mal ein Beispiel für die Schilderliebe und Übervorsichtigkeit der Amis;-).

Wer möchte in dieser Höhe schon rennen...;-)

Einen Stop den man meiner Meinung nach bei der Rückfahrt nicht auslassen sollte, ist der

Kalahaku Overlook.

Man sieht wunderschön in den Krater hinein.

Oben rechts im Bild gut erkennbar auch der von uns ein Stück gelaufene Sliding Sands Trail.

Herrlich auch von hier der Blick auf den

Kaluaokaoo-Vulkankegel.

Den Kraterrand des Kegels könnte man im Rahmen des Sliding Sand Trails innerhalb einer mehrstündigen Wanderung erklimmen, falls man eine etwas bessere Kondition hat als wir ;-)...

Beim unteren Visitor Center machen wir einen kleinen Stop und ich mache mich auf die Suche nach dem Nationalvogel Hawaiis, der

Nene-Gans.

Diese seltenste Gans-Art der Erde soll es hier geben, aber irgendwie versteckt sie sich vor mir...:-(
Mein Liebster macht währenddem im Wagen ein Nickerchen und tankt Energie für den zweiten Teil des Tages.
Bevor wir Lahaina einen Besuch abstatten, besichtigen wir eine berühmte Felsnadel und machen uns auf die Suche nach Wellen HIER
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