26.9.2009 Durch die Tirasberge nach Koiimasis

Heute brauchen wir keinen Wecker. Gestern abend sind Südafrikaner (oder waren es Holländer? Die tönen so ähnlich;-) angereist, welche nichts von Rücksichtnahme halten und bereits ab 5.30 Uhr den ganzen Campground unterhalten.

Also sind wir schon wach und somit könnten wir ja auch gleich im schönen, sauberen Sanitärgebäude die Morgentoilette machen. Dachten wir...

Leider drängen sich hier aber eben die schwatzenden Damen von nebenan und ich kann draussen eine Runde warten. Ein bisschen sauer bin ich jetzt schon...

Wir verlassen den Campground nicht ganz so wehmütig, wie wir es wohl sonst getan hätten und gehen im Restaurant erstmal noch frühstücken.

Einziges Sanitärgebäude Campground Klein Aus Vista

Nach der Bezahlung an der Rezeption (dabei gibts noch ein kurzes Durcheinander) können wir unser bestelltes Braii-Paket abholen. Wir sind ganz einfach überwältigt! Das Paket enthält: 2 Rump-Steak, Würstchen, Salat, zwei Grill-Kartoffeln, 2 Sandwiches und sogar 2 Stück Kuchen. Das reicht locker für zwei Nachtessen! Dazu kaufen wir noch Wasser, Bier, Savannah Dry und Feuerholz.

Am Ortseingang des kleinen Dörfchens Aus hat es ein Visitor-Center der Region. Wir machen da einen kurzen Stop, weil wir schauen wollen ob man hier ins Internet kann.

Das kann man eigentlich... nur funktioniert es momentan nicht. Aber da lernen wir das erste Mal die wunderbare Unkompliziertheit der Afrikaner kennen. Der Angestellte räumt nämlich kurzerhand seinen Platz im Büro und wir werden aufgefordert doch ganz einfach hier das Internet zu benutzen;-).

Wir schreiben kurz ein paar Mails, tanken in Aus dann nochmals voll und mein Liebster kauft in einem kleinen Shop noch Brot, Yoghurts und Springbock-Biltong ein. Ich bleibe währenddem im Wagen.

Bei Aus verlassen wir den Teer und fahren die gute Schotterpiste C13 Richtung Norden.

Schon die C13 ist schön zu fahren, aber als nach ca. 60km die Abzweigung auf die D707 kommt, wird die Landschaft einfach grandios!

Ein paar Beispiele gefällig?

Die Strasse ist rot, die Tirasberge im Hintergrund grenzen sich klar vom stahlblauen Himmel ab und bald kommen linkerhand die ersten roten Sanddünen hinzu.

Ein wunderbares Farbenbild!

Diese Farben rufen geradezu nach dem Einsatz eines Polfilters, auch wenn er in den unteren beiden Bildern vielleicht etwas überzeichnet eingesetzt wurde. Mir gefällts...

Auch im Nachhinein gesehen war die D707 sicher unsere schönste Strecke in Namibia!

Nicht wegzudenken sind in dieser Gegend die allgegenwärtigen Zäune entlang der Strasse.

Auch wenn man das Gefühl hat, hier sei weit und breit einfach "Nichts", ist dieses Land Farmland und gehört jemandem.

Und genau eine solche Farm steuern wir jetzt an.

Etwa in der Mitte der D707 kommt die Abzweigung auf die Farm-Pad zur

Ranch Koiimasis

wo wir heute übernachten werden. Koiimasis bedeutet in der Sprache der San "Versammlungsplatz".

Alleine die Zufahrt zur Ranch ist unglaubliche, aber auch wunderschöne 20km lang!

Die Piste ist einspurig, z.T. schottrig und z.T. sandig aber recht gut zu fahren. Es kam uns auch niemand entgegen.

Hier ist man wirklich absolut "ab vom Schuss"!

Wenn man hier übernachten möchte, sollte man unbedingt vorreservieren. Diese lange Strecke zu fahren um dann wieder umzukehren, ich weiss nicht...

Wir haben auf der Zufahrt auch Wildtiere gesehen wie diese Springböckchen.

Die Beschilderung auf der Zufahrt ist für uns ziemlich verwirrend. Es ist nämlich nirgends "Reception" oder ähnliches angeschrieben und so fahren wir erstmal ganz einfach zur

Fest Inn Fels Lodge.

Bei dem Parkplatz davor stellen wir unseren Wagen ab und bewundern die schönen Pferde, die hier grasen. Auf diesen Pferden könnte man hier auch Reitausflüge unternehmen.

Die Fest Inn Fels Lodge ist herrlich in die Felslandschaft integriert.

Hier hat es zwar eine Reception, aber nur für die Lodge. Wir haben aber einen Campingplatz vorgebucht.

Die Dame am Empfang erklärt uns freundlich, dass wir uns für den Campingplatz bei der Farm anmelden müssen und erklärt uns den Weg dahin.

Als wir bei der Farm ankommen, stehen wir vor einem verschlossenen Tor mit Glocke. Wir läuten mehrmals (die Glocke macht ziemlich laut!) aber niemand erscheint. Auch sind da Öffnungszeiten angeschrieben (bis 13 Uhr und dann wieder ab 16 Uhr) was uns etwas verwirrt. Wir wollen doch einfach einchecken...!

Zurück zur Lodge gefahren übernimmt die nette Dame am Empfang die Sache und telefoniert kurzerhand mit der Farm. Wir kriegen die Campsite Nr. 1. Somit ist alles geklärt (dachten wir...) und wir beschliessen die Lodge noch etwas zu begutachten.

Schon das Innere des Speisesaals (hier das Kamin) ist sehr hübsch gestaltet.

Ganz herrlich dann aber die Aussenanlage, wie z.B. das Schwimmbad.

Es hat hier fast keine Gäste, darum können wir ungestört auf dem Gelände herumspazieren und Fotos schiessen.

Fantasievoll auch die Bar, welche mit den verschiedensten Sammelsurien geschmückt ist.

Wir überlegen uns, heute abend hier vielleicht nochmals vorbei zu kommen, denn der Campingplatz soll nur ein paar Minuten von hier entfernt sein.

Wir fahren dann zur besagten Campsite Nr. 1, nur ist diese schon belegt und zwar von einem Schweizer Pärchen! Also nochmals zurück zur Farm und dieses Mal kommt auf unser Läuten der Glocke Frau Itzko, die Farmerin, ans Tor. Sie entschuldigt sich für das Versehen und vergibt uns Campsite Nr. 3. Sie zählt uns noch auf, was wir hier so alles tun können.

Dann endlich können wir unsere Campsite beziehen.

Und diese ist einfach ein Traum!

Wie die Lodge schon erahnen liess, sind auch die Campsites malerisch in die runden Felsen integriert.

Macht ihr mit uns einen kleinen Rundgang über unsere ganz private Campsite?

Es lohnt sich!

Als erstes seht ihr rechts die schöne Feuerstelle mit Steinsitzhocker darum herum.

Die Campsite ist von einem Windschutz umgeben, welcher der Site den Eindruck einer kleinen Wohnung gibt.

Oberhalb der Feuerstelle hat es eine steinerne Sitzbank.

Diese ist sogar gedeckt. Schatten spendet hier aber vor allem der Baum.

Wenn das nicht zum Verweilen einlädt...!!!

Diese Campsite ist so richtig gemütlich und so döse ich auf einem der Steinbänkchen etwas vor mich hin, während mein Liebster kurzerhand den zusätzlichen Grill rechts oben auf der Site anwirft und die Würstchen aus dem Braii-Paket grillt.

Wer auch immer diese Campsite entworfen hat, hatte einen Blick fürs Ästhetische und Praktische.

Hier fehlt einem an rein gar nichts! Einfach toll!

Wichtig auf Campingplätzen sind ja auch immer die sanitären Anlagen.

Nur als Beispiel links die eine Toilette. Die Dusche sah ebenso aus.

Also auch hier für das Design und auch für die Sauberkeit ganz klar eine 1+!

Und hier als Abschluss unseres Rundgangs noch unsere Aussicht von der Campsite!

Dieser Campingplatz hat es ganz klar in unsere "All-Time-Favorites-Liste" der Campingplätze geschafft und streitet sich mit dem Devils Garden Campground im Arches NP (USA) um den Platz 1;-)!

Wir geniessen die Würstchen und diese schöne Campsite bis wir uns um ca. 17 Uhr auf machen die Umgebung hier auf einer kleinen Wanderung zu entdecken.

Wer will mitkommen?

Unser Geheimtipp, die Tirasberge, als Sunset-Spaziergang gibts HIER

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