USA2008_20
23.8.2008

Durchs Valley of Fire nach Las Vegas

Heute fällt mir das Aufstehen ziemlich schwer, denn es heisst wiedermal Abschied nehmen von unseren tollen Zeltferien. Das ganze Zeltequipment wird nun in die Koffer und Taschen gepackt, denn hier ist es heute Morgen noch kühler als am Nachmittag in den Parkhäusern von Las Vegas.

Unsere Kühlbox, eine halbvolle Gaskartusche, falschgekaufte Tomaso/Ketchup sowie eine angebrochene Kaffeepackung verschenken wir auf dem Campground einer zeltenden Grossfamilie, die sich sehr darüber freut.

Wir halten nochmals beim Shop des Visitor Centers um noch Karten und einen tollen Schlüsselanhänger zu kaufen.
Dann verlassen wir endgültig den Zion NP und fahren Richtung I15. Am Kolob Canyon überlegen wir noch kurz ob wir abbiegen sollen. Leider haben wir es bleiben lassen. Wie wir später gemerkt hatten, hätte es zumindest für das Abfahren des Scenic Drive ohne Probleme gereicht.
In der Nähe von St. George essen wir dann in einem von unzähligen Dennys ein ausgiebiges Breakfast. Es ist hier in Utah ziemlich genau 12 Uhr und wir merken, dass wir in Las Vegas erst um 4pm einchecken können. Dazu bekommen wir noch eine Stunde geschenkt, weil wir mit der Grenzüberschreitung nach Nevada eine Zeitzone überqueren. Also können wir uns jetzt wirklich sehr viel Zeit lassen...
Wir fahren dann weiter auf der hier sehr schönen Interstate bis zur Ausfahrt Richtung

Valley of Fire.

Das Valley of Fire ist von dieser Seite der Interstate aus übrigens nicht angeschrieben, man muss die Abzweigung Richtung "Lake Mead Recreation Area" nehmen.

Die beiden Ortschaften, die man durchfährt, sehen recht protzig aus. Hier wohnt wohl die reichere Elite Nevadas. Wir tanken hier auch noch ein paar günstige Gallonen.

Dann wird die Strecke sehr einsam, Wüste halt, bis dann endlich rechts die Abzweigung Richtung Valley of Fire angeschrieben ist.

Wir passieren den Osteingang und zahlen den verlangten Obulus (das Valley of Fire ist der älteste State Park Nevadas) indem wir das Geld einfach in ein Couvert stecken und in einen Briefkasten werfen.
Von der Hitze her, schlägt dieser Ort noch einmal alle Rekorde unserer bisherigen Reise. Es ist einfach saumässig heiss hier!
Leider hat es hier am Osteingang im Moment keine Karten des Parks mehr aufliegen und so fahren wir halt aufs Geratewohl los in den Park hinein.
Die Strasse schlängelt sich durch die Landschaft und die Klimaanlage läuft auf Hochtouren.
Felsformationen in der Ferne lassen erahnen, was auf uns zukommen wird.
Hier ein kleiner Filmausschnitt dazu:

Windows Media File

Auf der Strasse muss man immer wieder sogenannte Washes überqueren. Dies sind ausgetrocknete Flussbette.

Diese sind als Dips angeschrieben und dürfen nur langsam befahren werden, damit der Wagen nicht aufsetzt.

Bald darauf erreichen wir die Felsformation

Seven Sisters.

Hier hat es einladende Picknicktische mit Grill. Es ist aber niemand zu sehen, kein Wunder wenn man momentan draussen auch ohne Grill gegrillt wird;-)

Gleich in der Nähe der "Seven Sisters" liegt das Visitor Center. Eine echte Oase hier in der Wüste, denn es ist klimatisiert. Hier kriegen wir nun auch die Karte mit den Sehenswürdigkeiten des Parks. An ein paar sind wir bereits unwissend vorbeigefahren. Nun ja, dann fahren wir halt ein bisschen hin und her...
Wir fahren vom Visitor Center aus erstmal die Stichstrasse Richtung Norden weiter.
Die Rainbow Vista ist ein Aussichtspunkt auf faszinierende Felsformationen in den verschiedensten Farben.
Die Weiterfahrt Richtung White Domes ist aber noch schöner. Neben den farbigen Felsen ist auch die Strassenführung toll.
Wir sehen unseren vierten Cojoten unserer Reise, aber es gelingt uns wiederum nicht ein Foto zu schiessen.
Fotos mache ich wenn möglich aus dem klimatisierten Auto raus. An Wanderungen ist bei dieser Hitze nicht zu denken, obwohl es hier sicher noch einiges zu entdecken gäbe.
Am Besten besucht man den Park wohl in der kühleren Jahreszeit und in den Abendstunden. Die roten Felsen sollen dann so richtig zu glühen beginnen!
Wir können das Farbenpotenzial dieser Felsen bei tiefstehender Sonne nur erahnen!

Wir beschliessen das nächste Mal auf dem Atlatl-Campingplatz direkt im Park zu übernachten.

Die Dirt Road zum Fire Canyon wagen wir bei dieser Hitze nicht zu fahren und so fahren wir dann die Stichstrasse wieder zurück zum Visitor Center, wo wir dann links abbiegen.
Wir haben nämlich am Osteingang (wo wir ja hergekommen sind) noch etwas übersehen, was wir ungern verpasst hätten: den

Elephant Rock.

Wir stellen am Osteingang das Auto ab und suchen den Felsen, den man angeblich von hier aus schon sehen soll. Wir sehen nix und so machen wir uns wohl oder übel (natürlich mit Wasser ausgerüstet) auf den kurzen angeschriebenen Trail, der irgendwie wieder zur Strasse etwas weiter oben führt. Dann sehen wir ihn plötzlich: Er ist wirklich quasi direkt oberhalb der Strasse. Den kurzen Trail vom Osteingang aus könnte man sich sparen.
Mein Liebster klettert noch schnell zum "Elefanten" rauf. Dann gehen wir den kürzeren Weg der Strasse entlang zurück zum Auto. Die Luft flimmert hier richtig vor Hitze.
Nun führt unser Weg nochmals am Visitor Center vorbei Richtung Westausgang. Dort wollten wir beim Atlatl-Rock noch einen Blick auf den Campground werfen, aber die Zufahrt ist nur für Camping-Gäste erlaubt.

Da das Eisengitter rauf zu den Petroglyphen im Moment wahrscheinlich glüht, lassen wir auch das für heute bleiben.

Dafür halten wir noch kurz bei den sogenannten

Beehives,

Felsblöcke die an Bienenkörbe erinnern, bevor wir den Park dann Richtung Westen verlassen.

Valley of Fire, wir kommen wieder, aber heute wars einfach zu heiss!
Die Strasse zurück zur Interstate ist dann wieder sehr einsam und zieht sich. Kurz vor der Interstate-Auffahrt hat es rechterhand einen grossen Firework-Shop und auf dem Feld nebenan sieht es so aus, als würde hier gleich das meiste davon in die Luft gejagt;-). Ans Aufräumen danach denkt anscheinend niemand.

Auf der I15 geht es dann Non-Stop Richtung Las Vegas. Dank Strassenkarte von Alamo vom letzten Jahr finden wir ohne Probleme die Ausfahrt zur Flamingo-Road. Es gibt zwar noch etwas Stau wegen einem Unfall, aber wir warten nicht allzu lange.

Beim Flamingo Hotel finden wir ohne Probleme einen Parkplatz nahe beim Eingang, lassen aber das ganze Campingzeugs im Auto. Mit wenig Gepäck laufen wir zur Lobby (hier ist alles übrigens viel näher beieinander als letztes Jahr im Luxor) und stehen dann erstmal eine halbe Stunde an um einzuchecken.

Wir hatten einen der renovierten Räume reserviert, einen sogenannten Go-Room, für nur 20$ mehr, und sind sehr zufrieden.

Das Zimmer ist modern, geräumig und hat sogar einen riesigen Flachbildschirm-Fernseher.
Nur die Farbe des Bades ist vielleicht etwas zu süss pinkig. Brrr....
Wir nehmen zuerst mal eine Dusche und da entdecken wir noch eine weitere Kuriosität:

Im Spiegel des Bades hat es einen Fernseher!

Wen wunderts, dass ab nun die "Sitzungen" immer etwas länger dauerten;-)))

Um ca. 18 Uhr sind wir ready um Las Vegas unsicher zu machen. Das Flamingo liegt ja sehr zentral am Strip und so laufen wir erstmal etwas gen Norden.
Aber es dauert nicht lange und ich krieg die Krise. Es ist Wochenende und es hat hier unglaublich viele lärmende, betrunkene Tourist(innen!), die sich einfach nur peinlich benehmen. Nach 2 Wochen Ruhe und Frieden in der Natur ein echter Kulturschock.
Wir flüchten ins

Venetian

wo es etwas ruhiger und gediegener zu und her geht. Wir suchen etwas Anständiges zu Essen und werden auf dem künstlichen Markus Platz in der Enoteca San Marco fündig.

Hier spielt eigentlich der Wein die Hauptrolle, den wir auslassen, aber auch das Essen (Pasta für mich und Ente für meinen Liebsten) ist gut, teuer und die Portionen für amerikanische Verhältnisse eher klein. Als Vorspeise gibt es aber richtig gutes Brot (mit Kruste!). Als wir das beim Kellner lobend erwähnen, liegt später ein zweites Pack Brot auf unserem Tisch. Entsprechend haben wir dann das Trinkgeld natürlich etwas angepasst;-).

Nach dem Essen ziehen wir weiter zum Treasure Island Hotel, wo im Freien davor eben eine Piraten-Show beginnt. Auch hier hat es unglaublich viele Leute, man steht sich quasi auf den Füssen rum.

Die Show ist dann typisch Las Vegas: Laut, viele halbnackte Sirenen und grosses Spektakel. Toll war aber die Szene als das Piratenschiff hineingegondelt kam und der Salto eines der Piraten war auch nicht von schlechten Eltern.

Wir sehen uns die Show dann aber nicht bis zum bitteren Ende an, sondern gondeln gemütlich Richtung Bellagio, wo wir uns noch eine der Wasserfontänen-Shows ansehen (Bilder dazu gibts morgen). Die Show ist auch dieses Jahr sehr schön, aber die Musik ist irgendwie heute nicht so "hühnerhautmässig" wie letztes Jahr.
Dann gehts über die Brücke auf die andere Seite hinüber zum Flamingo. Für heute haben wir genug von Las Vegas gesehen.
Tipps des Tages
  • Übrig gebliebene Campingartikel werden von anderen Campern gerne angenommen.
  • Bei der Fahrt vom Staate Utah nach Nevada die Zeitverschiebung beachten, man kriegt eine Stunde geschenkt.
  • Das Valley of Fire ist wunderschön. Man sollte aber in der kühleren Jahreszeit kommen und am besten hier übernachten, damit man das Abendlicht geniessen kann.
  • Das Flamingo Hotel liegt zentral am Strip und die Go-Rooms sind sehr modern eingerichtet.
  • Las Vegas am Wochenende ist doppelt so irre und doppelt so teuer. Wer es einrichten kann, steigt hier wohl besser unter der Woche ab.
  • Die Enoteca San Marco im Venetian ist recht teuer, aber das Essen war gut. Vor allem gibts hier "richtiges" Brot;-)!
Unser letzter Tag auf dem Mainland findet Ihr HIER
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