CostaRica2012_14
20. Februar 2012

Rund um den Arenalsee nach Santa Elena

Um 7 Uhr geht der Wecker. Ein Blick aus dem Fenster... es ist immer noch sehr bedeckt.:-(

Eigentlich hatten wir uns besonders auf den geführten Morning Hike gefreut, der von der Lodge sogar gratis angeboten wird, aber als wir beim Frühstück sitzen, regnet es eben wieder in Strömen.

Nein, so würde das keinen Spass machen. Wir entscheiden uns vorerst auf unserem Balkon noch etwas Reisebericht zu schreiben und Vögel zu filmen und dann nicht zu spät aufzubrechen.
Wir wollen heute den Arenalsee (rechts im Bild von unserem Balkon aus fotografiert) umrunden. Das letzte Stück unserer Strecke wird ungeteert sein und bei diesem Wetter wissen wir nicht was für Strassenzustände uns erwarten werden.
So checken wir bereits um 10 Uhr aus, versuchen unser Gepäck im Trockenen einzuladen und fahren dann die holprige Zufahrtsstrasse zurück runter auf die Hauptstrasse.
Zuerst fahren wir durch immer noch dichten Dschungel an weiteren luxuriösen Lodges vorbei, dann über den Staudamm und schliesslich entlang des Arenalsee. Es ist immer noch alles grau in grau und ich habe keine Lust zu Fotografieren. Rechts am Hang sehen wir die "kleine Schweiz", das Hotel Los Heroes mit Eisenbähnchen und Chalet, aber einen extra Besuch ist es uns nicht wert.
Je länger wir dem See entlang fahren, desto besser wird das Wetter! Wir können unser Glück nicht fassen!
Vor uns hält ein kleiner Touri-Shuttle und der Guide zeigt in die Bäume, da ein Tukan! Aber bis ich die Kamera in Anschlag hatte, ist er natürlich auf und davon. Ab jetzt suche ich mit meinen Augen ständig die Bäume links und rechts der Strasse ab, aber erfolglos.
Am anderen Ende des Sees machen wir einen kurzen Kaffee- und WC-Stopp in einem kleinen englischen Book Store namens "Casa del Agua".
Von der offenen Veranda aus (oben im Bild) hat man eine schöne Aussicht auf den See und das Auto können wir so auch gleich gut im Blick behalten.

Und wir müssen tatsächlich Sonnencreme anmachen, juhuu!

Von der anderen Seite des

Arenalsees

haben wir nun herrliche Ausblicke über den See.

Das könnte jetzt also genausogut die Schweiz sein, oder;-)? Kein Wunder leben hier viele ausgewanderte Schweizer und Deutsche.

Und in der Ferne entdecken wir nochmals den Arenal, dessen markante Kegelform das Landschaftsbild dominiert.
Die Spitze scheint zwar immer noch wolkenverhangen zu sein, aber der Rest ist wieder klar zu sehen.
Schliesslich biegt die Strasse ab vom Arenalsee Richtung Tilaran.
In Tilaran merken wir, dass unser Navi uns runter zur Panamericana lenken will, wir aber wollen den direkten wenn auch ungeteerten Weg nach Monteverde nehmen. Wir überlisten es, indem wir jeweils nur die nächste Ortschaft eingeben. Und zum Glück ist Monteverde hier gut mit kleinen Schildern signalisiert. Hilfreich ist zudem auch die Wegbeschreibung im Reise Know How Reiseführer.
Die ungeteerte Strasse ist zum Teil mit ziemlichen Schlaglöchern und grossen Steinen gespickt, aber eigentlich gut, wenn auch langsam befahrbar. Nur extrem staubig ist die Strasse.
Die Aussichten und die ländliche Umgebung hier sind unglaublich toll, vor allem da ja nun auch noch das Wetter mitspielt.

Blauer Himmel wohin man sieht!

Hier wird intensiv Landwirtschaft betrieben. Links im Bild sehen wir angebauten Kaffee.
Die Einwohner von Monteverde und Santa Elena haben sich übrigens (bis jetzt erfolgreich) dagegen gewehrt, dass die Strassen nach Monteverde asphaltiert werden, damit die Touristenströme wenigstens ein bisschen eingedämmt werden.
Viele Werbeschilder und Tourischleusen zeigen an, dass wir uns Santa Elena, unserem Ziel, nähern.

Wir haben uns bewusst für Santa Elena und gegen das bekanntere Monteverde entschieden, da beide Naturreservate dasselbe bieten, Monteverde aber viel überlaufener ist.

Unser Unterkunft für die nächsten zwei Nächte ist das Hotel

Swiss Miramontes,

welches noch vor dem Dorfeingang links liegt.

Wir werden von drei grossen weissen Schäferhunden begrüsst. Auch Walter, der Besitzer, heisst uns willkommen und zeigt uns unser Chalet-Zimmer.

Die Nummer 10 liegt etwas erhöht mit Blick in den schönen grünen Garten. Es empfiehlt sich hier die Chaletzimmer zu buchen, denn die Standardzimmer sind anscheinend nicht so toll.

Alles im Zimmer ist aus Holz, auch die hübsche Veranda, die wir uns mit unseren Chalet-Nachbarn, einem Pärchen aus Deutschland teilen.
Nach dem Einnisten gehen wir wieder runter zum Restaurant, wo wir die Schweizer, welche wir am Anfang unserer Reise im Berna Tica kennengelernt hatten, wiedertreffen. Wir plaudern ein wenig und verdrücken ein Sandwich.
Walter, der Besitzer der Unterkunft, züchtet als Hobby Orchideen und führt uns spontan durch seinen Garten um uns seine schönsten Exemplare zu zeigen.
Die meisten der Orchideen sind winzig klein und wachsen in Astgabeln. Andere riechen mehr oder weniger intensiv nach Vanille, Zimt oder Kokosnuss.
Danach erkundigen wir uns bei Walter nach Touren und er bucht uns für heute abend einen Night Walk bei SantaMaria. Die Office des Unternehmens liegt nur 150m unterhalb unseres Hotels. Zuerst gucken wir uns aber noch die Speisekarte für heute abend an und bestellen schonmal für nach dem Walk.
Für den Night Walk, welcher um 17.30 Uhr startet und 22$ kostet, ziehen wir die Wanderschuhe, lange Hosen und eine Windjacke an, denn es windet heftig und wird auch recht kühl, sobald es dunkel wird. Auch eine Stirnlampe nehmen wir mit, es werden aber auch welche verteilt. In unserer Gruppe sind neben uns noch zwei Deutsche und ein Schweizerpärchen dabei.
Unser Führer Daniel spricht gutes Englisch und führt uns nun los über das hügelige Gelände. Es wird sehr schnell dunkel. Das Abenteuer kann beginnen!
Daniel kennt sich hier im Dunkeln bestens aus und zeigt uns eine Menge Tiere, wie hier diese Schlange oder ein kleiner Kolibri auf seinem Nest.
Leider hatte ich echt Mühe scharfe Bilder hinzukriegen, darum gibt es hier nicht zu jedem Tier ein Bild und auch diese sind nicht zu wirklich gestochen scharf. Sorry...

Aber alleine das Abenteuer Night Walk ist ein Erlebnis für sich!

Daniel erklärt sehr viel z.B. zu den grossen Höhlen der Blattschneiderameisen oder zu den vielen tollen Glühwürmchen die uns auf dem Weg glimmend begleiten.
Nur die Nasenbären tun mir etwas leid, denn es sind mehrere Gruppen unterwegs und wenn ein Führer etwas sieht, wird das gleich an die anderen Gruppen weitergegeben und für mich hatte dies dann mit der Zeit etwas von einer Hetzjagd. Sonst aber nimmt man grosse Rücksicht auf die Tiere, z.B. weist uns Daniel immer wieder auf die Bahnen der Blattschneiderameisen hin.
Ein Lizard von unten
Auch eine

Vogelspinne

stöbert Daniel in einer kleinen Höhle für uns auf. Ich glaube, sie ist auf dem Bild einigermassen zu erkennen.

Wir laufen zwar meist durch dichten Wald, aber wenn sich der mal lichtet, sieht man einen wunderschönen Sternenhimmel. Der Gürtel des Orion steht direkt über uns.
Am Ende des Night Walk sehen wir noch zwei

Faultiere

in den Bäumen. Und ich sehe tatsächlich mal etwas mehr als einen Rücken :-).

Diese Faultiere sind nachtaktiv und sie sind eben am Erwachen, kratzen sich und turnen behäbig in den Bäumen rum. Toll!
Ein toller Walk mit vielen Tieren und spannenden Erklärungen des Guide, jedoch auf relativ kleinem Gelände.
Schliesslich laufen wir zu sechst (mit Stirnlampen an! Die Strassen sind unbeleuchtet!) die staubige Strasse zurück zum Hotel.
Nun gibt es im Hotel Swiss Miramontes das vorbestellte Abendessen und zwar für mich Maniok-Rösti mit Schinken und für meinen Liebsten ein Wiener Schnitzel mit Pommes. O.k. ausser dem Maniok, welches übrigens sehr gut schmeckt, nicht gerade typisch costaricanisch, aber dafür nach dem Reinfall von gestern abend wirklich lecker. Danach sind wir so müde, dass wir fast vom Stuhl fallen und gehen schlafen.

In der Nacht wurde es übrigens ziemlich kühl. Ich habe die Schlafsocken übergestreift und auch eine Überdecke gebraucht.

Tipps des Tages
  • Die Arenal Observatory Lodge bietet einen geführten gratis Morning Hike an, der toll sein soll, für uns aber ins Wasser fiel.
  • Die Strecke um den Arenal-See ist bei schönem Wetter sehr hübsch. Nach Tukanen Ausschau halten.
  • Das kleine Café "Casa del Agua" mit englischem Bookstore eignet sich hervorragend für eine kurze Pause am See.
  • Die Strecke ab Tilaran bis Santa Elena oder Monteverde ist ungeteert. Ein 4x4 ist empfehlenswert. Genügend Zeit einplanen.
  • Die Chalet-Zimmer im Hotel Swiss Miramontes sind hübsch aus Holz, gross und sauber. Es roch etwas stark nach Imprägnierungsmittel. Die Nacht kann kühl werden.
  • Walter, den Besitzer, nach seinen Orchideen fragen. Er macht gerne eine Privatführung durch seinen Garten.
  • Der Night Walk mit SantaMaria war ein spannendes und informatives Erlebnis, wenn man mal nachtaktive Tiere zu Gesicht bekommen möchte.
  • Das Essen im Hotel Swiss Miramontes war sehr lecker. Maniok-Rösti probieren!
Wir fliegen über die Baumwipfel des Nebelwaldes und beobachten Kolibris und Schmetterlinge HIER ...
Falls ihr zur Costa Rica-Startseite zurückkehren möchtet, dann klickt HIER