21.9.2009 Ab in die Kalahari
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Um halb 7 Uhr stehen wir ausgeschlafen auf und gehen erstmal frühstücken. Es gibt eine recht gute Auswahl in einem hübschen Frühstücksraum im ersten Obergeschoss und schmecken tuts auch gut.
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Wir pilgern dann zu Fuss ins Wernhill Center merken dort aber, dass die Shops erst um halb 9 Uhr öffnen. Also wieder zurück und dann wird halt zuerst gepackt. Auf dem kleinen Parkplatz im Innenhof der Pension lernen wir abreisende Camper kennen, die uns freundlicherweise ihr übriggebliebenes Feuerholz und eine kleine Plastik-Kiste schenken (Kisten sind zum Verstauen von Dingen im Kofferraum sehr praktisch!)
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Um halb 9 Uhr gehts dann nochmals ins Wernhill Center. Die komische Buchung gestern am Automaten der Standard Bank erweist sich als unproblematisch, da laut Bankangestellter gar nichts passiert ist. Gleich ausserhalb des Centers finden wir dann auch einen MTC-Shop, wo uns geholfen wird die Tango Card zu aktivieren. Komischerweise funktioniert sie nur in dem uralt Handy meines Liebsten. Gleich wird dann eine SMS an Zuhause verschickt.
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Im Pick n' Pay kaufen wir noch Bier, Wein, Eier (haben wir gestern zuwenige gekauft) und Wasser (davon kann man nie genug haben) ein. Alkohol gibts übrigens nur an Wochentagen bis 13 Uhr.
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Zurück in der Pension checken wir aus, testen noch das Licht am Wagen, studieren noch die Karte und dann endlich gehts ab "auf Pad" (wie die Südwester hier sagen würden).
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Windhoek lassen wir hinter uns, denn das wenige, das wir von der Stadt gesehen haben, hat uns nicht eben begeistert: Wir wollen endlich das wilde Afrika sehen!
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Ab gehts nach Süden Richtung Rehoboth.
Irgendwie schräg, man fährt mittags nach Süden, hat aber die Sonne im Rücken. Hier im Süden Afrikas ist eben alles verkehrt: Sommer - Winter, Süden - Norden, Strassenseite...;-) Zuerst fahren wir noch sehr langsam und vorsichtig (immer schön links!), dann werden wir etwas sicherer. Wir fahren aber nie zu schnell, denn als Mahnung hat es hier viele Kreuze am Wegesrand. |
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Den obligaten Touristen-Stop beim Schild des Tropic of Capricorn (Wendekreis des Steinbocks) lassen wir uns nicht entgehen.
Wer nachlesen will, was es mit dieser imaginären Linie quer durch die Landschaft auf sich hat, klicke doch den Link oben an. |
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In Kalkrand biegen wir dann auf die C21 ab. Das erste Mal verlassen wir den Asphalt und fahren auf Schotter! Wir halten an um die Klappe am Auto zu öffnen, mit deren Hilfe der Fahrtwind einen Überdruck im Auto aufbaut, der etwas den Sand im Innern des Autos minimieren soll.
Die Strasse führt sehr hübsch immer wieder über sanfte, rote Kalahari-Dünen und wir sind jetzt bereits weit und breit die Einzigen auf der Strasse! Bereits 1 Stunde ausserhalb Windhoeks ist man mitten in der Einsamkeit der |
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Nach einiger Zeit biegen wir rechts auf die D1268 ab.
Im Strassensystem von Namibia gibt der Buchstabe vor der Nummer so in etwa den Zustand der Strasse wieder. Je höher der Buchstabe desto schlechter meist die Strasse. Die B-Strassen sind die "Autobahnen" und asphaltiert. Die C-Strassen nur teilweise asphaltiert und die D-Strassen sind Schotterstrassen. Hier hatten wir aber den Beweis, dass das nur teilweise stimmt, denn (wie man rechts sieht) war die D1268 in einem noch besseren Zustand als die C21. |
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Unsere erste offiziell protokollierte ;-) Tiersichtung war dann dieses
am Wegesrand der D1268. Zuerst dachten wir, es sei eines dieser berühmten Perlhühner, aber mit diesen werden wir später noch zur Genüge Bekanntschaft machen. |
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Auch unseren ersten von vielen
entdecken wir. Die rote Farbe entspricht dem roten Sand der Kahlahari. |
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Schliesslich erreichen wir die Einfahrt zur
unserem Ziel für heute. Ab der Strasse geht es noch drei (sandige, aber gut zu fahrende) Kilometer bis wir die Ranch selbst erreichen. An der Reception werden wir mit einem Drink von einem etwas mürrisch wirkenden Mitarbeiter begrüsst. |
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Nach der Anmeldung führt uns ein anderer Mitarbeiter zu unserer vorgebuchten Campsite. Uns wird die Campsite Nr. 5 zugewiesen.
Der Campingplatz ist wunderbar in den roten Dünen gelegen. Wir sind begeistert! Der Platz ist sehr gross und weit von der nächsten Site entfernt (gerade noch in Rufnähe). Man hat ein eigenes Dusch-/WC-Häuschen, das sehr sauber ist. |
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Wir stellen sofort unseren Campingtisch und Stühle unter "unseren" Baum und geniessen erstmal die Gegend.
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Die Ranch bietet Sundowner Drives an und so hatten wir gleich an der Reception danach gefragt. Uns wird mitgeteilt, dass diese Fahrt um 17 Uhr startet (ich dachte gelesen zu haben, bereits um 15 Uhr) und wir 20 Minuten vorher an der Reception sein müssen und man uns nur mitnehmen könne, wenn es auf dem Wagen noch Platz habe. Na gut, so haben wir genug Zeit unsere wunderbare Campsite zu geniessen, ein erstes Mal das Dachzelt aufzustellen und uns etwas einzurichten.
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Ca. 16.10 Uhr laufen wir dann los Richtung Ranch. Von der Campsite bis zur Ranch braucht man schon etwa 15-20 Minuten zu Fuss.
Direkt beim Parkplatz der Ranch lernen wir dann Jacky, eine Oryxantilope kennen. Sie ist halbwild, halbzahm. Eine Mitarbeiterin erklärt uns später, sie sei "the Terror of Bagatelle" und man komme ihr besser nicht zu nah. Wir schlängeln uns in respektvollem Abstand zwischen ihr und einem Kaktus durch zur Reception. |
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Wir sind ganz happy, denn es hat noch zwei Plätze für uns frei, wir können mit auf die Sundowner-Fahrt durch die Kalahari!
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Bevor es losgeht, können wir noch etwas die angeschlossene Lodge angucken. Rechts im Bild seht ihr den Pool.
Es gibt auch noch gratis Kaffee und Kuchen (für mich eine Banane) vom Buffett. |
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Im linken Bild seht ihr die
Lapa der Lodge. Eine Lapa ist ein offener reetgedeckter gemütlicher Bereich, von dem man aus über die Landschaft oder ein Wasserloch schaut. Oft hat es hier auch eine Feuerstelle. So eine Lapa hat fast jede Lodge hier in Namibia. Am Abend eine ganz tolle Sache! |
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Und dann geht es los auf unseren ersten
Sundowner Drive! Auf einem offenen Truck (wir sitzen ganz vorne) fährt uns Pedro zurück zur Strasse. Dann öffnet er ein Gate zu einem, sonst Besuchern nicht zugänglichen, Teil der Farm . |
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Er warnt uns, wir sollen uns gut festhalten, es könne etwas holprig werden. Alles halb so schlimm, um über die roten Dünen zu kommen, muss er aber recht Gas geben.
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Ziemlich bald hält er an diesem Baum mit einem eindrücklichen
Eindrücklich was so kleine Vögelchen bauen können! Pedro nannte es "the Namibian appartements";-) Die Nester können bis zu einer Tonne wiegen und es ist besonders in der Regenzeit gefährlich sich darunter zu stellen: Erstens werden sie durch den Regen noch schwerer und können herunterfallen und zweitens halten sich darin gerne Schlangen auf, vor allem Kobras. |
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Ein häufiges Bild Namibias: das Webervogelnest.
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Auf einer Düne haben wir ein
erschreckt. Wenn wir damals bereits gewusst hätten, wir viele davon wir noch zu Gesicht bekommen werden... |
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Die Fahrt führt uns auch durch ein ausgetrocknetes graues
Vlei. Ein Vlei ist eine Senke, wo sich während der Regenzeit Wasser sammeln kann, die aber die meiste Zeit des Jahres (so wie auch jetzt) ausgetrocknet ist. Pedro sagt, das Wasser stehe hier in der Regenzeit höchstens knietief und hält nicht lange an. |
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Etwas später stoppt Pedro abrupt und weist uns auf Leoparden-Spuren vor uns im Sand hin. Leoparden seien hier in diesem abgesperrten Areal die einzigen Raubtiere.
Ab hier hält er (und wir natürlich mit ihm!) noch mehr nach links und rechts Ausschau. |
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Die Landschaft hier am Rande der Kalahari ist einfach wunderschön!
Die roten Dünen, das helle Gras, die grünen Kameldornbäume... Und wenn sich dann noch dekorativ ein Gnu dazustellt... Was will man mehr für ein gutes Foto? |
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Später rannte dann eine ganze Herde
an uns vorbei. Wirklich eindrucksvoll! |
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Auch
(wie unsere nette Jacky eine ist) sahen wir hier in freier Natur. Hier mitten auf einer Kalahari-Düne. Das Licht wurde immer weniger und das Fotografieren aus der Hand etwas schwierig. |
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Neben Straussen, die hier vor uns herrannten, sahen wir auch Riesentrappen, Squirrels und eine Steenbock-Antilope (also die sahen nur die anderen, ich sah sie irgendwie nicht:-(.
Aber unsere Reise hatte ja eben erst angefangen und wir waren von dieser Landschaft und den Tieren bereits restlos begeistert!!! |
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Auf einer Düne mit Blick auf ein Wasserloch mit trinkenden Gnus, hielt Pedro an und wir genossen bei einem Gläschen Weisswein bzw. einem Tafelberg Lager den schönen Sonnenuntergang.
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So rot sahen wir die Sonne noch nie! Der Sunset war sehr schön (aber da wussten wir ja noch nicht, was noch kommen sollte;-)!
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Durch die Zugluft brannten mir (trotz Sonnebrille) die Augen und so bekam ich von der Rückfahrt dann nicht mehr so viel mit.
Es dunkelte nun schnell ein, aber kalt wurde es nicht. Wir waren Pedro sehr dankbar, dass er uns gleich zum Campingplatz zurückfuhr, so blieb uns ein wohl sehr dunkler Spaziergang durch die Kalahari erspart. |
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Beim letzten Tageslicht entzünden wir mit Hilfe von Blitzer und dem geschenkten Holz ein nettes Feuerchen. Dann wird erstmal die gut ausgestattete Kitchen-Box der Autovermietung begutachtet.
Wir werfen ein paar Würstchen auf den vorhandenen Tonnen-Grill. Da wir mit Stirnlampen arbeiten (das Licht an unserem Dusch-/WC-Häuschen war leider nach dem ersten Ausschalten nicht mehr Anzukriegen), liebte uns jegliches fliegende Getier hier. Zum Teil hats hier recht grosse Brummer. Die sind aber nur lästig, nicht gefährlich. Nach dem Essen wurde der Abwasch auf morgen verschoben, alles wurde aber gut verpackt im Auto verstaut: Man möchte ja keine Tier(chen?) in Versuchung führen. Schliesslich sitzen wir einfach ganz still noch etwas unter dem beeindruckenden Sternenhimmel. |
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Nach einer Katzenwäsche und Augentropfen gehts dann zum ersten Mal im Dachzelt schlafen. Es ist immer noch angenehm warm. Ich finde im Dachzelt hat es recht viel Platz und ist gemütlich. Mein Liebster kann gleich einschlafen. Ich liege jedoch noch etwas wach. Um ca. halb zehn Uhr höre ich in der Ferne unsere Nachbarn lautstark im Dunkeln ihr Dachzelt aufstellen (es sind anscheinend auch Schweizer;-) und danach ist es still und zwar so still, wie ich es noch nie erlebt habe! Man hört einfach nichts, rein gar nichts mehr!
Erst etwas später höre ich plötzlich ein ganz leises Geräusch um unser Zelt herum tappen. Am nächsten Morgen sehen wir dann kleine Pfotenabdrücke neben unserem Grill, wohl von nächtlichen Besuch:-))) |
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Tipps des Tages
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Die Köcherbäume mit einem unbeschreiblichen Sonnenuntergang erwarten euch HIER
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